Zufall, oder?
Es gibt Geschichten, die passieren und die so abgedreht und unglaublich sind, dass man sich fragt, wer oder was da die Hand im Spiel gehabt hat. So ein irres Ding haben wir vor ein paar Tagen erlebt.
Wir haben im Welpentagebuch ja ausführlich von Mabels Durchfällen berichtet und von unseren großen Sorgen deswegen. Sie konnte nichts mehr zu sich nehmen und musste gleichzeitig Milch für ihre acht Welpen produzieren. Die wiederum fingen auch schon an, sich eher flüssig auszudrücken. Alle guten Ratschläge und Tipps schienen offensichtlich nicht zu helfen. Vor unseren inneren Augen sahen wir eine dehydrierte Mabel und Fläschchenaufzucht rund um die Uhr......
Mitten in diesem Sorgengewitter fiel mir abends ein kirchliches Beilage-Magazin unserer Wochenzeitung in die Hände. Der kirchliche Bezug ist dabei gar nicht entscheidend. Es hätte auch ein Magazin über ägyptische Hieroglyphen oder die Tee-Zubereitung im viktorianischen England sein können. Irgend etwas, was auf den ersten Blick keinerlei Beziehung zum Thema "Hunde und ihre Erkrankungen" hat. Normalerweise schaue ich mir diese Beilage nicht an, weil ich es schon kaum schaffe, den Inhalt der Wochenzeitung zu verarbeiten. An diesem Abend fiel mir auf dem Titelblatt der Hinweis auf einen Artikel zum Thema Jugendstrafvollzug auf. Ich habe früher einige Jahre mit straffälligen Jugendlichen gearbeitet. Also schlug ich gegen meine Gewohnheit die Beilage auf, um gezielt diesen Artikel zu lesen. Und mitten im Artikel - ich war schlagartig vollkommen sprachlos - eine halbseitige Werbung für ein Mittel gegen Durchfall bei Hunden!!!
Wie schräge ist das denn bitte??? Ein christliches Magazin platziert mitten in einem mehrseitigen Artikel über Jugendstrafvollzug eine Durchfallmedikamentenwerbung für Hunde! Weiter kann man sich wirklich kaum von der Zielgruppe entfernen. Auf alle Fälle war ich extrem beeindruckt! Am nächsten Morgen riefen wir sofort in unserer Apotheke an und bestellten das Mittel, von dem weder wir noch unsere Züchterfreunde jemals zuvor gehört hatten. Abends bekam Mabel die ersten Tabletten, am Morgen danach die nächsten und abends präsentierte sie uns ein Geschäft wie aus dem Handbuch zur korrekten Hundeverdauung. Was soll man da jetzt von halten ..... ???